Begleithundeprüfung und internes THS-Turnier am 16. Oktober und eine kleine Geschichte dazu

Zwei Teams konnten in diesem Jahr endlich wieder zur Begleithundeprüfung antreten. Da dank Corona länger keine Prüfungen dieser Art mehr stattfinden konnten hielt sich die Zahl der Teilnehmer zwar in Grenzen,
dafür waren diese beiden Prüfungen aber umso schöner anzusehen.

Glückwunsch an Christina Engel mit Hazel und Monika Kluge mit Kimba zur bestandenen Begleithundeprüfung. Außerdem gratulieren wir Cristina Drichel mit Tori und Michelle Grünewald mit Elmo zur bestandenen Vorprüfung Teil A,
sowie den vielen Absolventen der schriftlichen Sachkundeprüfung.

Zur Begleithundeprüfung findet ihr weiter unten noch eine kleine Geschichte, erzählt von einer Teilnehmerin. Viel Spaß beim Lesen!

Nach der Begleithundeprüfung fand noch ein kleines internes THS-Turnier statt. An den Start gingen Denise Fehres mit Danaee im VK2, Antonia Kraus mit Akela im VK3, Sandra Günther mit Charly im Dreikampf und zwei Shorty-Teams.
Diese bestanden aus Antonia Kraus mit Akela/Denise Fehres mit Danaee und Sandra Günther mit Charly/Laura Byers mit Five.

Lieben Dank an die Trainer Daniela und Antonia, die Leistungsrichterin Antje Methfessel und alle Helfer an diesem Tag.

Hier jetzt die kleine Geschichte über eine Hundeführerin, ihren Hund und die Begleithundeprüfung:

„Hast du Lust Freitag nach der Arbeit noch was trinken zu gehen?“
„Ne, geht nicht. Da hab ich BH-Training.“
„Was für‘n Training?“
„BH. Begleithundprüfung. Mit Hazel.“
„Ah, cool. Wenn ihr die besteht, darf Hazel dich dann überall hin begleiten? So wie ein Blindenhund?“
„Ne, das ist halt ne Prüfung, wo du zeigen musst, dass dein Hund die Grundkommandos beherrscht. Aber sie darf dann nicht irgendwas besonderes, was andere Hunde nicht dürfen.“
„Ah ok. Und wofür macht ihr das dann?“

Gute Frage. Warum machen Hazel und ich eigentlich die BH? Warum gehen wir jeden Freitag ins Training, bei Wind und Wetter, einmal sogar bei einem letzten Wintergruß von Schneefall mitten im April? Obwohl wir das ja gar nicht brauchen? Die Antwort ist wohl, weil es einfach Spaß macht mit dem Hund zu arbeiten. Wenn Hazel und ich zusammen über den Platz laufen und sie wirklich bei mir ist, mich aufmerksam anschaut und leicht mit der erhobenen Rute wedelt vor angespannter Konzentration, was wir beide jetzt gleich tolles machen werden, das ist einfach ein super Gefühl. Mein Hund und ich, ein Team. Es schafft Vertrauen zwischen uns beiden.

Doch wie kommt man dahin? Nur mit konsequentem Üben. Und dabei hilft es, die BH-Prüfung als Ziel vor Augen zu haben. Ohne Ziel macht es ja nichts, wenn der Hund sich nicht immer gleich hinsetzt, wenn man „Sitz“ sagt oder nicht immer gleich kommt, wenn man „Hier“ ruft. Aber mit der BH vor Augen, kann man es seinem Hund einfach nicht durchgehen lassen, wenn er sich nur halbherzig hinsetzt oder nur bei Sonnenschein ins Gras legt. Denn die Prüfung steht ja bevor! Dann muss er es können!

Also sind Hazel und ich jeden Freitag auf dem Platz. Ordentlich Fußgehen ist die erste Herausforderung. Hazel bleibt schon gut neben mir, aber sie soll mich auch aufmerksam  anschauen. Stattdessen schaut sie munter nach vorne und betrachtet sich die Gegend. Wenn ich stehen bleibe oder die Richtung wechsele, bekommt sie es dann zu spät mit. Also immer wieder aufmerksam machen, loben und mit Leckerli belohnen, wenn sie schön schaut.

Sitz und Platz muss sie natürlich auch können. Und dann sitzen oder liegen bleiben, wenn ich weggehe. Das klappt schon ganz gut, aber wehe es regnet oder das Gras ist nass vom Morgentau. „Wie? Da soll ich mich hinlegen? Du spinnst ja wohl, Frauchen!“. Doch was, wenn es am 16. Oktober regnet? Also auch hier, keine Gnade, Hazel muss Platz machen, auch im nassen Graß. Zum Glück hat sie ja wetterfestes Fell. Ich gehe weg, drehe mich um und dann wird abgerufen. „Hiiiieeer!“. Hazel schießt wie eine Rakete zu mir, setzt sich vor mich, doch leider zu weit links. Klar, von der Seite kommen ja auch immer die Leckerlis. Also auch mal von rechts füttern, damit sie schön in der Mitte sitzt, wie es sich gehört.

So üben wir also, jeden Freitagabend, zusammen mit den anderen Hund-Mensch-Teams, die auch einmal die BH machen wollen. Den ganzen Sommer über, bei strahlendem Sonnenschein. Und dann ist es endlich soweit, der große Tag ist gekommen. Morgens um 9 geht es los. Erstmal muss Frauchen ran und den Sachkundetest schreiben. Danach geht es auf den Platz für die Prüfung. Hazel und ich laufen im Team mit Kimba und Moni. Und das Wetter? Dicke Wolken bedecken den Himmel und genau als die Prüfung anfängt, beginnt es zu regnen. Egal. Hazel und Kimba gehen trotzdem tapfer mit uns auf den Platz. Hazel muss  zuerst in die Ablage. Sie legt sich hin, wenn auch etwas zögerlich („Ernsthaft, Frauchen? Es REGNET!!!“) und ich gehe 30 Schritte weg und bleibe mit dem Rücken zu ihr stehen.

Währenddessen läuft Kimba mit Moni die verschiedenen BH-Übungen. Ich beobachte die beiden aus dem Augenwinkel. Es sieht alles sehr gut aus. Super, Kimba! Als letztes wird Kimba von ihrem Frauchen abgerufen. Bitte, bleib liegen, Hazel! Ich lausche angespannt, aber es scheint alles in Ordnung. Die Leistungsrichterin gibt mir das Zeichen, zu meinem Hund zurückzugehen. Hazel liegt bombenfest noch genauso da, wie ich sie zurückgelassen habe. Erste Hürde geschafft!

Jetzt wird getauscht und Kimba geht in die Ablage, während Hazel mit mir laufen muss. Erst das Laufschema zur Leinenführigkeit, dann die Freifolge, dann die Sitzübung. Alles funktioniert prima, doch irgendwas ist anders als sonst, denkt sich Hazel. „Wieso kriege ich eigentlich keine Leckerlis? Frauchen hat doch sonst immer welche dabei? Das Gras ist nass, ich will mich da nicht reinsetzen. Und dann auch noch ohne Bezahlung?“ Bei der Platzübung hat sie die Nase voll. Ich bleibe stehen, doch Hazel setzt sich nicht. „Sitz!“, zische ich. Gott sei Dank, sie setzt sich. „Platz.“. „Nö, Frauchen, vergiss es! Wo ist mein Leckerli?“ „Platz!“ „Phe, na meinetwegen.“ Und dann legt sie sich doch noch hin. Das Abrufen läuft dann wieder wie am Schnürchen.

Gemeinsam gehen Kimba, Moni, Hazel und ich zur Leistungsrichterin und bekommen unser Ergebnis. Beide bestanden! Wir freuen uns riesig!

Doch das ist noch nicht alles. Nach der Prüfung auf dem Platz gibt es noch den Verkehrsteil oben an der Straße. Hier machen auch noch zwei weitere Teams, Cristina mit Tori und Michelle mit Elmo, mit. Die Hunde werden von Joggern, Fahrradfahrern und Fußgängern abgelenkt, aber sie lassen sich nicht stören und bleiben brav bei ihren Frauchen.  Auch Anbinden und außer Sicht gehen klappt problemlos. Zu guter Letzt müssen die Hunde bei Frauchen sitzen bleiben, während eine Menschengruppe sehr dicht bei ihnen stehen bleibt. Kein Hund steht auf oder macht irgendwelche Faxen. Die Richterin schüttelt jedem die Hand und beglückwünscht zur bestandenen Prüfung. Und so schaffen alle vier Hunde den Verkehrsteil.

Wir freuen uns riesig und Kimba, Hazel, Tori und Elmo bekommen endlich einen Riesenhaufen Leckerlis für ihre tolle Leistung.

Geschrieben von Christina Engel